Die Geschichte der Seife

Die Geschichte der Seife

Die Geschichte der Seife beginnt einige Tausend Jahre vor Christus. Seife wurde damals  lediglich zur Vorbehandlung von Wolle verwendet. Anwendung am Menschen fand Seife als Haarbleichmittel, zur Bekämpfung von Parasiten, wie Läusen und Würmern und als Heilmittel bei Gicht. 

Erst viel später im 2. Jahrhundert nach Christi wurde die reinigende Wirkung von Seife von den Römern entdeckt. Einer Sage nach haben Römerinnen bei der Reinigung eines Altars die Asche von geopferten Tieren verwendet. Das Gemisch wurde durch einsetzenden Regen den Berg Sapo hinuntergespült. Der entstandene seifenartige Schaum gelang in den Fluss Tiber und wurde so an die Waschplätze der Frauen angespült. 

Die ersten Seifen wurden in aufwendigen Verfahren erzeugt. Dazu wurde Lauge aus Asche und Wasser hergestellt und mit tierischen Fetten zu Seifen verkocht. Auch aus Pflanzen wurde Asche gewonnen; die heute noch bekannte Pottasche diente als eine der Grundzutaten für die Seifenherstellung. Dieses Verfahren war außerordentlich aufwändig.

Von den Arabern wurden im 7. Jahrhundert erste feste Seifen hergestellt. Im Mittelalter erst verbreitete sich das Wissen um die Herstellung der Seifen auch in Europa. Zentren der Kunst des Seifensiedens waren vor allem in Frankreich, aber auch in Italien und Spanien angesiedelt. Und mit der Zeit verfeinerte sich das Wissen um die Seifenherstellung.

Seifen waren Luxusgüter und damit dem Adel vorbehalten. Somit konnten sich nicht viele Menschen Seifen leisten. Durch die sich entwickelnde Badekultur mit zunehmend öffentlichen Badehäusern wurden die Reinigungsriten auch dem Bürgertum und der ärmeren Bevölkerung zugänglich gemacht. Allerdings bekam diese Badekultur einen Dämpfer. Die Pest und andere Seuchen des 14. Jahrhunderts ließ die Menschen vermuten, dass sich die auslösenden Erreger der Krankheiten im Wasser befinden. Damit war die Körperpflege mit Wasser und Seife hinfällig. Zur “Reinigung” puderten sich die Menschen und benutzten Parfum, um den Geruch zu überlagern. Erst König Ludwig der XIV. machte die Seife wieder salonfähig. Er erließ ein Seifen-Reinheitsgebot, das besagte, dass eine perfekte Seife einen Ölanteil von mindestens 72% haben musste.

Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts konnten die aufwendig hergestellten Zutaten durch künstliches Soda ersetzt werden, so dass die Seife für alle erschwinglich wurde. Diese Erfindung machte die Seife zu einem Massenprodukt.

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