Wie wird die Seife zu Seife?

Die beiden Verfahren zur Herstellung von Seife sind das Kaltrührverfahren und die Heißverseifung. Der größte Unterschied der beiden Verfahren ist, dass Seife, die in der Heißverseifung hergestellt wurde, sofort verwendet werden kann, wobei die Seife, die mit dem Kaltrührverfahren hergestellt wurde, vor Verwendung erst eine Reifezeit von bis zu 6 Wochen durchlaufen muss. Und auch der Überfettungsgrad der handgemachten Naturseifen, also der Grad Rückfettung und damit der Versorgung der Haut mit den pflegenden Ölen, wird bei den beiden Verfahren auf unterschiedliche Weise erreicht.

Egal bei welchem Verfahren, die Seifenherstellung funktioniert, indem Fette und Öle in einem bestimmten Verhältnis zusammen mit Natronlauge in einer chemischen Reaktion die Seife bilden. 

 

Bei der Herstellung von Seife im Heißverfahren werden die Fette und Öle stark erhitzt. Beim Hinzufügen der Natronlauge verdampft das Wasser sehr schnell bzw. die Zutaten verseifen sehr schnell. Die Seife ist sozusagen schnell gemacht. Nachteilig ist, dass die Seife sehr schnell angedickt ist und nicht besonders gut formbar ist. Anschließend können sogenannte Überfettungsöle hinzugefügt werden, so dass auch die Seifen im Heißverfahren wertvolle Hautpflegeseifen sein können.

 

Für die Seifenherstellung im Kaltverfahren werden die Öle und Fette lediglich geschmolzen; es ist keine weitere Wärmezuführung notwendig. Unter ständigem Rühren wird die Natronlauge den Fetten hinzugefügt, die Konsistenz verändert sich – der Seifenleim entsteht. Jetzt werden ätherische Öle zur Beduftung und Farbstoffe hinzugefügt. Diese frische Seife wird in Formen gegossen und sollte jetzt 1-5 Tage ruhen. Danach kann die junge Seife aus der Form genommen und in Stücke geschnitten werden und muss nun bei Zimmertemperatur ca. 6 Wochen reifen. Der Überfettungsgrad der Seife entsteht durch die Verringerung des Anteils vom Ätznatron oder durch einen Überschuss der verwendeten Öle. Der Vorteil des Kaltrührverfahrens von handgemachten Seifen besteht darin, dass bei den niedrigen Temperaturen die wertvollen Inhaltsstoffe der Fette und Öle erhalten bleiben. So werden hochwertige und sehr hautpflegende Seifen hergestellt.

 

Beide Verfahren wurden hier nur im groben Überblick vorgestellt. Es gibt hinsichtlich der Herstellung von Seifen, egal in welchem Verfahren, wichtige Sicherheitshinweise, auf die in diesem Beitrag nicht hingewiesen wurden.